"Der Kapitän auf der Brücke macht nicht das Schiff aus", mit diesem Bild erklärte Wedemarks Bürgermeister Helge Zychlinski beim kommunalpolitischen Treffen der SGK im SPD-Fraktionssaal im Landtag seine Sicht zum Zusammenspiel zwischen Haupt- und Ehrenamt. Zychlinski, der lange Jahre als ehrenamtlicher Ratsherr und Regionsabgeordneter vor einem Jahr zum hauptamtlichen Bürgermeister der Gemeinde Wedemark gewählt worden war, erläuterte seine Erfahrungen mit beiden Sichtweisen.

Helge Zychlinski
Bürgermeister Helge Zychlinski Ii.) stellt seine Erfahrungen als ehrenamtlicher und hauptamtlicher Kommunalpolitiker vor. Neben ihm Petra Rudzuck, Melanie Reimer, Prof. Axel Priebs und Jochen Pardey.

Etwa 20 Mitglieder aus Räten der Region waren der Einladung der SGK-Region Hannover gefolgt. Der im vergangenen Jahr neu gewählte Wedemärker Bürgermeister Helge Zychlinski, der vorher Ratsherr und Regionsabgeordneter ehrenamtlich aktiv war, wies darauf hin, dass es natürlich eine andere Arbeit in der Kommune sei, wenn man hauptamtlich in der Kommune tätig sein könne.

Nach seiner Einschätzung haben die Hauptverwaltungsbeamten eine sehr starke Position im kommunalen Gefüge, was er auch früher immer befürwortet habe. Allerdings ist aus seiner Sicht das ehrenamtliche Element unverzichtbar. Es gebe HVBs, die würden das ehrenamtliche Element für „störend“ halten; das läge ihm auch mit Blick auf seine frühere ehrenamtliche Tätigkeit fern.

Die Macht des HVB sei vor allem beim Haushalt bemerkbar, zumal die Doppik es noch mehr als früher erlaube, seitens der Verwaltung zu steuern. Die ehrenamtliche Kommunalpolitik sei immer noch sehr im alten kameralen System mit vielen Detailentscheidungen befangen und habe sich noch nicht auf das Steuern mit Zielen und Kennzahlen eingelassen. Das Verfahren könne für einen HVB schon durchaus einengend wirken.

Aber, so Zychlinski; „Der Kapitän auf der Brücke macht nicht das Schiff aus“. Sein Anspruch als HVB sei es, das Entscheidungsverfahren der Verwaltung transparent zu gestalten und in den Ratsdrucksachen auch Entscheidungsvorschläge zu unterbreiten. Allerdings würden auch nicht alle Ratsmitglieder die Vorlagen lesen und das sei dann auch für das Verfahren nicht hilfreich.

Aus seiner Sicht in beiden Funktionen habe die Region eine klare Existenzberechtigung, da nicht jeder Kirchturm die richtige Sichtweise habe. Nicht die Summe der Einzelinteressen ist das Ganze. Allerdings dürfe die Region auch nicht überregulieren.

In der weiteren Diskussion wollte der Vorstand der SGK von den Teilnehmenden auch wissen, was sie von der SGK erwarten würden. Wünsche waren vor allem Unterstützung in fachlichen Fragen, Organsiation von Zusammenarbeit und Organisation z.B. auch von Fachreferentinnen und Fachreferenten.