"Der Kapitän auf der Brücke macht nicht das Schiff aus"
Der Vorstand der SGK-Region Hannover hatte zu einem kommunalpolitischen Austausch in den Landtag eingeladen, um zum einen das Zusammenspiel zwischen Haupt- und Ehrenamt, zum anderen aber auch die Erwartungen der anwesenden Mitglieder aus verschiedenen Fraktionen in der Region an die SGK zu hören.
"Der Kapitän macht nicht das Schiff", mit diesem Bild beschrieb der Wedemärker Bürgermeister Helge Zychlinski die Rollenverteilung zwischen dem hautpamtlichen Bürgermeister und den ehrenamtlichen Ratsmitgliedern. Er beschrieb die Rolle des Bürgermeisters und seine Möglichkeiten gegenüber dem Rat, verwies aber auch darauf, dass der Rat nicht immer seine Mögloichkeiten nutzen würde. Gerade beim doppischen Haushalt ginge es nicht mehr darum, einzelne kleine Förderungen zu beschließen, sondern über Ziele und Kennzahlen zu steuern. Das würde die Bürgermeister möglicherweise wirklich in ihrer Machtfülle einengen. Zychlinski, der vor seiner Wahl zum Bürgermeister als Rats- und Regionsabgeordneter lange Jahre ehrenamtlich tätig war, wies darauf hin, dass die HVBs die Ratsmitglieder sehr unterschiedlich ansehen würden. Es gebe auch HVBs, die das Ehremamt für störend halten würden. Zschlinksi erläuterte an verschiedenen Beispielen, wie aus seiner Sicht das Zusammenspiel gelingen könnte. So müsse die Verwaltung die Fraktionen beraten und die Vorlagen durchaus auch einmal etwas ausführlicher schreiben. Auch sei es eine Aufgabe der Verwaltung, dem Rat Entscheidungsvorschläge zu machen. Aber auch die Ratsmitglieder sah er in der Pflicht. So gebe es durchaus Ratsmitglieder, die diese Vorlagen dann nicht gelesen hätten. Aber insgesamt sei eben auch die Zeitbelastung für die Ratsmitglieder sehr hoch .
In der anschließenden lebhaften Diskussion kam auch die Frage auf, wie kommunale Fraktionen und Kommunalpolitikerinnen und -politiker stärker professionell unterstützt werden könnten, um ihre Aufgabe dauerhaft kompetent wahrnehmen zu können. Auch die Vereinbarkeit von Beruf, Kommunalpolitik und Familie wurde kritisch angesprochen.
Für die SGK-Region Hannover erwachsen daraus für die künftige Arbeit eine Reihe von interessanten Themenfeldern.
